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Ulli Blomeier-Zillich


„Schattenmenschen" nennt Ulli Blomeier-Zillich ihre zeichenhaften Figuren, die sich zart gegen den pastösen, rauhen Malgrund abheben. Durch deutliche, meist in den Untergrund gekratzte Umrißlinien entsteht ein Eindruck von großer Klarheit. Die feinen Grauabstufungen der Acryl- und Ölfarben, oft akzentuiert durch ein leuchtendes Blau, unterstreichen die zurückhaltende und doch intensive Ausstrahlung der Bilder. Meist sind es Köpfe, die - aufs Äußerste reduziert - ein geometrisches Ensemble von Drei- und Vierecken ergeben. Einzig die übergroßen Augen und Münder brechen die Statik der Bildkomposition auf. So reglos und vereinzelt wie die flächigen Figuren wirken auch die Orte dieser „Schattenmenschen": Türme, Häuser und Tore ragen hoch auf in einen unbelebten, fast luftleer wirkenden Raum. Stabil trotz leichter Schieflage stehen die Bauwerke mitten in der Bildfläche.

Im bildhauerischen Werk finden sich diese Charakteristika wieder: Schmale Holzstelen, deren geschlossene Form zur Flächigkeit zurückzudrängen scheint, verweisen als Male und Zeichen auf Isolation und Vereinzelung. Die Reduktion auf Grundformen ist letztlich Reaktion auf eine technisierte Lebenswelt, in der das menschliche Maß zum Piktogramm geschrumpft ist.



  • 1944 geboren in Elstra, Sachsen
  • 1961-63 Freie Kunstakademie Mannheim
  • 1963 Sommerakademie Oskar Kokoschkas, Salzburg
  • 1963-67 Staatliche Akademie Karlsruhe
  • 1985 Lehrauftrag an der FH und am Institut für Kommunikationsdesign, Konstanz
  • seit 1967 lebt und arbeitet in Konstanz
    Ausstellungen
  • 1992 „Ein Zimmer für sich allein", Wessenberg-Galerie, Konstanz
  • 1996 Zollhaus Bodman, Ludwigshafen,„alles Hase", atelier-haus, Bodman/ Ludwigshafen
  • 1997 Zeitgleich am Bodensee, BBKW, ÜberlingenKunstpreis der Stadt Hollfeld
    Literatur
  • Ulli Blomeier-Zillich", in: Menschen unserer Zeit, Bürgerforum des Landkreises Konstanz, 1992